Mobile Applikationen – kurz Apps – sind aus dem privaten Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch welche Rolle spielen Business Apps in der Logistik und im Supply Chain Management? Das hat jetzt die Studie „Global Trade Management Agenda 2017“ der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart untersucht, für die 330 Experten aus diesem Umfeld befragt wurden.
Das Ergebnis: Neun von zehn der Befragten sind der Meinung, dass Business Apps bereits ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der Logistik sind. Und nach Einschätzung der meisten Teilnehmer (86,7 Prozent) wird ihre Bedeutung noch weiter zunehmen. Doch die Realität heute ist eine Andere: Tatsächlich setzt nur knapp jedes fünfte Unternehmen (17,6 Prozent) bereits Logistik-Apps ein. Weitere 21,1 Prozent der Studienteilnehmer planen künftig die Einführung mobiler Anwendungen.
Einsatz der App im Transport- und Flottenmanagement
Gemeinsam mit den Bereichen Administration, Vertrieb und Marketing gehört die Logistik damit zu den Vorreitern in Sachen App-Nutzung. Dagegen spielen Apps im Controlling (4,7 Prozent) sowie in der Beschaffung (10,2 Prozent) derzeit keine wesentliche Rolle. Aktuell kommen Apps in der Logistik am häufigsten zur Recherche und Bereitstellung von Fachinformationen zum Einsatz (28,4 Prozent). Zudem sind sie im Transportmanagement relativ weit verbreitet: Mehr als ein Viertel der Befragten (26,1 Prozent) nutzt sie für das Transportcontrolling, rund ein Fünftel im Flottenmanagement (20,5 Prozent).
Weitere 20,4 Prozent der Logistiker verwenden Apps im Behältermanagement. In anderen logistischen Anwendungsgebieten – etwa Auftragsmanagement, Personalplanung oder Verladen – sind die mobilen Helfer für Smartphone und Tablet dagegen deutlich seltener im Einsatz. Für alle Anwendungsgebiete gilt, dass jeweils rund ein Drittel der Befragten zukünftig Apps verwenden will.
Es geht bei der App vor allem um Transparenz und Flexibilität
Transparenz (46,9 Prozent) und Flexibilität (46,4 Prozent) stellen für nahezu jeden zweiten der Befragten wesentliche Vorteile von mobilen Anwendungen dar. Die Studie fragte auch die Top-3-Erfolgsfaktoren beim App-Einsatz ab. Für die Teilnehmer ist hier die Integration in die unternehmenseigene IT am wichtigsten: Knapp jeder Zweite (47 Prozent) nannte dies als Erfolgsfaktor. Für 33,3 Prozent ist eine betriebssystemübergreifende App wichtig, 29,4 Prozent stellten den Mehrwert durch eine App in den Vordergrund.
Eine App für unterschiedliche Aufträge und Systeme
Bei der Entwicklung der catkin-Plattform, die einfach, schnell und sicher Unternehmen in der Logistikkette über gemeinsame Dienstleistungsaufträge verbindet, waren eigene Mobil-Apps für die wichtigsten Betriebssysteme von vorneherein Teil des Projekts. Mobile Einheiten wie z.B. Personal und Fahrzeuge werden darüber einfach per Smartphone oder Tablet eingebunden. Sämtliche Daten liegen elektronisch und in Echtzeit in der Cloud vor, sind somit an jedem Ort verfügbar und können von allen Zugangsberechtigten abgerufen und ausgewertet werden.
Die catkin-Plattform konzentriert sich auf den einfachen strukturierten Austausch beliebiger Auftragsdaten zwischen Unternehmen. Auch die mobile App passt sich automatisch der jeweiligen Auftragsstruktur an, hier muss nichts mehr entwickelt oder programmiert werden. Die mobilen Mitarbeiter können zum Beispiel zu Dokumentationszwecken aus der App heraus Fotos erstellen, Unterschriften oder Barcodes einlesen sowie ihre Arbeitszeiten erfassen. Die Plattform lässt sich standardisiert über Schnittstellen an eine Drittsoftware „anschließen“, auf dieser Weise wird beispielsweise ein vorhandenes ERP-System unkompliziert „mobilisiert“.
Beschleunigte Abläufe durch Datenerfassung vor Ort
Die mehrsprachige App führt den Mitarbeiter immer direkt zum nächsten logischen Schritt. Betriebliche Daten werden direkt am Entstehungsort erfasst. Damit stehen diese Daten sofort allen am Prozess Beteiligten zur Verfügung. Faxe, E-Mails und hektische Telefonate, bei vielen Mitwirkenden in der Supply Chain heute immer noch alltägliches Brot, sind dadurch nicht mehr notwendig und Transparenz und Flexibilität helfen bei der Beschleunigung der Abläufe.