„Unübersehbare Schwächen im klassischen Speditionsgeschäft“, konstatiert die aktuelle Ausgabe der Wirtschaftswoche. „Wer heute Waren versenden will, braucht viel Geduld. Er muss den Spediteur anrufen, der den Transport organisiert. Oft dauert es zwei bis drei Tage, bis die Disponenten ein Angebot erstellen. Viele von ihnen arbeiten immer noch mit unzähligen Excel-Tabellen, Zetteln oder – wie bei der Post – mit bis zu 40 Jahre alten Computerprogrammen“, schreibt das Magazin weiter.
„Der Frachtbereich ist bisher kaum digitalisiert“, wird in dem Artikel Dr. Steffen Wagner, Logistikexperte der Beratungsfirma KPMG zitiert, „der Markt steht vor einer gewaltigen Disruption.“ In seinem Blog „Die Klardenker“ äußert sich der Logistik-Experte konkret: „Amazon zieht es in Erwägung, seinen eigenen globalen Logistikdienst unter dem Namen ‚Global Supply Chain by Amazon‘ einzuführen. Damit erreicht die Logistikstrategie des Internetgiganten eine neue Dimension. … Bloomberg liegt ein Strategiepapier vor, in dem der Online-Händler seine Ambitionen skizziert, wie es das Transport- und Logistik-Geschäft klassischer Speditionen und Logistiker wie UPS, FedEx, Kuehne + Nagel oder DHL Schritt für Schritt selbst in die Hand nehmen will.“
Amazon will die Kontrolle über die Ladung
Laut dem Papier handelt es sich dabei um ein „revolutionäres System, das die gesamte, internationale Transportkette automatisieren und viele der Altlasten eliminieren wird, die mit Dokumentenmanagement und Frachtbuchungen verbunden sind“. Unternehmen würden dadurch ihre Sendungen nicht länger bei DHL, UPS oder FedEx aufgeben, sondern direkt bei dem Internetgiganten. „Amazon will die Kontrolle über die Ladung“, zitiert die „Wirtschaftswoche“ den KPMG-Experten Wagner.
Der schreibt in seinem Blog: „Amazon ist kein Einzelfall. Wir beobachten derzeit rund zwanzig Start-ups, die den Markt der etablierten Transport- und Logistikunternehmen sowohl im B2C – letzte Meile Logistik – als auch im B2B-Speditionsgeschäft aktiv angreifen.“
Ihr großer Vorteil sei das Verknüpfen technologischer Fähigkeiten mit Agilität: „Während die internationalen Speditionen oft noch analoge Prozesse für das Aushandeln von Frachtpreisen benutzen, schalten sich die Startups mit ihren digitalen Plattform-Lösungen direkt zwischen den Verlader und den Carrier.“
Neutrales Logistikportal sorgt für Transparenz
Speditionsunternehmen, die sich von den „neuen Logistikern“ nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollen, müssen jetzt handeln und ihrerseits mit digitalen Plattformen ihren größten Vorteil nutzen: Den langjährigen Kontakt und das vertrauensvolle Verhältnis zu ihren Kunden. Mit catkin steht bereits ein flexibel nutzbares und neutrales Logistikportal zur Verfügung, mit dem Speditionen ihre Partner in der Logistikkette sicher, schnell und eindeutig online beauftragen können. Alle relevanten Informationen, z. B. Auftrags-Ident-Nummern, Planzeiten und weitere Details, werden direkt übermittelt. Die Kommunikation erfolgt ganz einfach über eine Smartphone-App. Somit sind sämtliche Auftragsdaten elektronisch und in Echtzeit verfügbar – es herrscht Transparenz über die gesamte Transportkette.
Der Disponent kann die Route über die Auftragsansicht an seinem Rechner verfolgen, während der Fahrer die in den Auftragsstrukturen vorgesehenen Rückmeldungen via App abgibt. Dies können der Beladeanfang sowie das Beladeende, aber auch Fotos, Unterschriften oder Barcodescans sein. Vorteil für den Disponenten ist, dass er sich gänzlich auf seine Kernkompetenz bzw. auf Arbeiten konzentrieren kann, die tatsächlich seine ganze Aufmerksamkeit einfordern. Parallel besteht auch die Möglichkeit, den Auftraggeber zu berechtigen, die Route einzusehen und sämtliche Abfahrts-, Ankunfts- oder Durchfahrtszeiten permanent in Echtzeit im Blick zu behalten.